Angel Heart

Schwüler Höllentrip mit brillianten Schauspielern
Unsere Bewertung
Eure Bewertung
[Anzahl der Stimmen: 27 Durchschnitt: 4.3]

Mindfuck-Level: Fortgeschrittener

Eine wesentliche Motivation für viele Mindfuck-Filme ist, den Zuschauern so viel zum Nachdenken zu geben, dass sie den Film noch einmal sehen wollen. Es ist also kein Zufall, dass der Mindfuck seine Blütezeit erlebt, als die DVD am Ende der 1990er-Jahre marktreif ist.
Das heißt aber nicht, dass es davor keinen Mindfuck gab. So bietet Angel Heart von Alan Parker – basierend auf einem Roman von William Hjortsberg – bereits Ende der 80er alles, was das Mindfuck-Herz begehrt. Und das, obwohl sich in dieser Zeit erst langsam der Videorekorder Einzug in die Wohnzimmer hielt. Der Film sorgte bei seinem Erscheinen sogar für einen kleineren Skandal. Lisa Bonet verlor angeblich wegen ihrer freizügigen Darstellung der minderjährigen Voodoo-Priesterin Epiphany Proudfoot in Angel Heart ihre Rolle in der Bill Cosby Schau. Angesichts der aktuellen Vorwürfe gegen Cosby selbst erscheint dies inzwischen geradezu absurd.

Ein vergessener Sänger

Die Hauptfigur von Angel Heart ist Privatdetektiv Harry Angel (Mickey Rourke). Angel wird im Jahr 1955 von dem zwielichtigen Louis Cyphre (Robert De Niro) angeheuert, den verschwundenen Sänger Johnny Favorite zu finden, da zwischen Cyphre und Favorite noch ein unerfüllter Vertrag besteht. Angeblich soll Favorite seit Jahren in einer psychiatrischen Klinik liegen. Angel findet jedoch heraus, dass Favorite bereits vor 12 Jahren von einem Mann und einer Frau aus der Klinik geholt wurde, die dem Personal Geld für die Behauptung zahlten, Favorite sei immer noch ein Patient. Als Angel noch einmal zu dem behandelnden Arzt zurückkehrt, findet er diesen tot auf.

Favorites Spur führt Angel nach Louisiana, wo er Johnnys ehemalige Verlobte Margaret Krusemark, Johnnys Musikerkollegen Toots Suite und Johnnys Tochter Epiphany Proudfoot befragt. Alle scheinen mit dunklen Ritualen und Voodoo-Kulten in Verbindung zu stehen und Margaret und Toots werden grausam ermordet, nachdem Angel mit ihnen gesprochen hat. Angel selbst plagen immer wieder rätselhafte Visionen.

Angel Heart: Harry Angel
Quelle: Studiocanal Home Entertainment, DVD: Angel Heart

Das Ende von Angel Heart

Schließlich erfährt Angel von Margarets Vater die Wahrheit.

Die Auflösung von Angel Heart

Johnny hat seine Seele an den Teufel verkauft, um seine Karriere voranzubringen. Allerdings versuchte er den Pakt zu hintertreiben, indem er einen jungen Soldaten opferte und dessen Identität annahm. Favorite musste in den Krieg und wurde dort so verletzt, dass er sein Gedächtnis verlor. Als er deshalb in eine Klinik eingeliefert wurde, holten Krusemark und seine Tochter ihn wieder heraus und überließen ihn in New York sich selbst. Der Name von Johnnys neuer Identität: Harry Angel.

Cyphre ist in Wirklichkeit der Teufel persönlich und wusste all dies schon längst. Harry hat die Morde an Favorites alten Bekannten selbst begangen, aber Cypher war es, der Harrys Hand dabei führte. Auch Epiphany liegt tot in Harrys Hotelzimmer. Angel akzeptiert sein Schicksal und lässt sich widerstandslos festnehmen.

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Der Mindfuck von Angel Heart

Analyse des Mindfuck von Angel Heart

In Wirklichkeit ist Harry also die ganze Zeit auf der Suche nach sich selbst gewesen – ein durchaus gängiges Motiv im Mindfuck. Dabei kommt seinen Visionen eine besondere Bedeutung zu, denn sie waren zum Teil Erinnerungsfetzen von der schicksalhaften Opferzeremonie. Andere Teile der Visionen hatten einen abwärts fahrenden Fahrstuhl zum Inhalt. Dieser symbolisiert Harrys Abstieg in die Hölle. Tatsächlich erfolgen Harrys Visionen immer dann, wenn Harry offensichtlich nicht Herr seiner Sinne ist und von Cyphre geführt mordet. Entweder erfolgt im Anschluss ein offensichtlicher Zeitsprung oder der Zeitsprung wird durch die Vision verdeckt. So hat Harry genug Zeit, die Morde auch zu begehen.

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Fazit

Angel Heart nimmt vieles vorweg, was im späteren Mindfuck üblich ist: Rätselhafte Szenen, deren Bedeutung sich erst später erschließt. Ein Plot Twist, der in Rückblenden zeigt, was wirklich geschehen ist. Eine Geschichte rund um die Identität und die Erinnerung der Hauptfigur.
Dabei ist der Film in allen Bereichen gut gelungen. Robert De Niro ist das Highlight jeder Szene, in der er vorkommt. Mickey Rourke zeigt ebenfalls eine starke Leistung und die Geschichte ist spannend in Szene gesetzt. Das schwülwarme Louisiana ist ein idealer Schauplatz für die Geschichte rund um Voodoo und dunkle Mächte und der Mindfuck ist zumindest lange Zeit schwer vorherzusehen. Kurz: Angel Heart ist uneingeschränkt empfehlenswert.

Weiterführende Links

Angel Heart bei www.imdb.com
Angel Heart bei www.rottentomatoes.com

Angel Heart

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Bildnachweis: Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Studiocanal Home Entertainment

Bernd Leiendecker
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1 comment on “Angel HeartAdd yours →

  1. Angel Heart ist ein durchaus sehenswerter Film. Es mag an der Fülle von zuvor gesehenen Mindfuck-Filmen liegen, dass er von mir nur 4 Sterne bekommt. Ich hatte nach dem Film nicht das dringende Bedürfnis, ihn noch einmal zu schauen, wie ich es oft bei anderen Mindfuck-Filmen habe. Dennoch kann ich Angel Heart nur empfehlen, wenn man Mindfuck-Filme mag.

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